Balduin Möllhausen: Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee. Hermann von Pückler-Muskau: Rudolf Carl Slatin: John L. Stephens: William Dampier: |
John Lloyd Stephens: Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan.
»›Amerika, sagen die Geschichtsschreiber, ward von Wilden bevölkert: Aber Wilde errichteten nimmermehr diese Bauten, Wilde meisselten nimmermehr diese Steine aus.‹ Stephens’ Erkundungen der Maya-Ruinen im 19. Jahrhundert sind spannend, vergnüglich – und hinreißend schön neu editiert, mit Originalzeichnungen von Frederick Catherwood.« (Urs Willmann in der »Zeit« vom 26.2.2015, Beilage Archäologie) Für den Herbst 2014 wurde (wieder einmal) der Baubeginn des Nicaragua-Kanals angekündigt, für uns Anlass genug, eine der wichtigsten historischen Reisebeschreibungen über Mittelamerika neu herauszugeben. Das Werk von John Lloyd Stephens deckt drei zentrale Bereiche aus dessen Geschichte ab: John Lloyd Stephens (1805-1852) hatte sich schon als junger Jurist einen Namen als Autor von interessanten Reisebeschreibungen gemacht. Seine Reisen durch Europa, den Nahen Osten und Ägypten verarbeitete er in zwei erfolgreichen Büchern – und sie weckten sein lebenslanges Interesse an alten Kulturen. Sein Verstand und seine Kenntnis der ägyptischen Ruinen verliehen ihm die Sicherheit, die Zivilisation der Maya als völlig eigenständige Kultur zu identifizieren, unbeeinflusst von Völkern anderer Kontinente. Als Glücksfall erwies sich, dass er von US-Präsident Martin Van Buren den Auftrag erhalten hatte, den politischen Zustand der Zentralamerikanischen Föderation zu untersuchen, eines Staatenverbundes von fünf mittelamerikanischen Ländern, die in der Folge ihrer Loslösung vom spanischen Mutterland noch auf der Suche nach einem rechtlichen Rahmen waren. Dies verhalf ihm zu diplomatischem Status und vielen Kontakten. Auf seiner neun Monate währenden Reise durch die von Bürgerkriegen zerrissenen Länder fand er noch die Zeit, sich ausführlich dem Problem einer mittelamerikanischen Kanalverbindung zu widmen, dem feuchten Traum aller Wirtschaftsbosse seit Hernán Cortés. In Rekordzeit veröffentlichte er seinen hier vorliegenden Bericht (der in den ersten sechs Monaten elf Auflagen erleben durfte) und brach mit seinem Freund, dem Briten Frederick Catherwood, binnen eines Jahres zu einer weiteren Reise nach Yucatán auf, bei der sie 44 alte Maya-Stätten besuchten. Danach verfasste er noch Studien zur Realisierung eines Kanals durch Mittelamerika und wirkte tatkräftig im Direktorium der ersten Bahnverbindung zwischen Atlantik und Pazifik (in Panama) mit. Mit 46 Jahren starb er in seiner Heimatstadt New York an der Malaria, die er sich bei seinen Mittelamerikaaufenthalten zugezogen hatte. Sein Begleiter, der Londoner Architekt und Zeichner Frederick Catherwood (1799-1854), hatte ebenfalls bereits umfangreiche Erfahrungen bei der Untersuchung antiker Städte gesammelt, bevor er Stephens kennenlernte. Unabhängig voneinander hatten sie ähnliche Routen verfolgt und dieselben Stätten besucht, wobei Catherwood sich gründliche Kenntnisse über die detailgerechte Aufnahme der Ruinen erarbeitete. Er betrieb mehrere Panoramen, in denen seine Zeichnungen einen Rundumblick auf alte Städte ermöglichten. Nach ihrer zweiten Rückkehr aus Yucatán eröffnete er in New York eine Ausstellung mit seinen Zeichnungen und ihren mesoamerikanischen Funden, die 1842 einem dramatischen Brand zum Opfer fiel, wobei ein Großteil seines Lebenswerks vernichtet wurde. Er brachte noch eine prächtige farbige Ausgabe mit Lithographien heraus (in einer Auflage von nur 300 Exemplaren) und nahm in der Folge eine Vielzahl von Aufträgen als Architekt, Ingenieur und Zeichner in Großbritannien und auf dem amerikanischen Kontinent an – u.a. auch als fähiger Ingenieur der neuen Eisenbahn in Panama. In London gab er 1854 eine weitere Ausgabe der Incidents of Travel in Central America heraus, auf der Rückfahrt in die USA dann stieß sein Schiff mit einem anderen Dampfer zusammen und sank, Catherwood starb mitsamt seinen Mitpassagieren, während sich Kapitän und Mannschaft gerettet hatten.
»Götterstatue (Stele S) in Copán.« Abbildung aus dem Buch von John L. Stephens »Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan«. Die Reise von John L. Stephens (und teilweise Frederick Catherwood) 1839/40 durch Mittelamerika. Karte aus dem Buch »Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan« von John L. Stephens. Hier können Sie Probedateien herunterladen: Der Band enthält den vollständigen Inhalt der amerikanischen Erstausgabe von 1841 in der sehr guten deutschen Übersetzung von Eduard Hoepfner, die 1854 in Leipzig erschien. Die Abbildungen der amerikanischen Ausgabe wurden durch einige Zeichnungen ergänzt, die Frederick Catherwood zusätzlich in seine britische Edition von 1854 aufnahm. Einige weitere Illustrationen, auf die sich Stephens bezieht, konnten den Werken anderer Reisender entnommen werden; die farbigen Abbildungen schließlich entstammen Catherwoods Londoner Prachtausgabe »Views of Ancient Monuments«. John Lloyd Stephens: Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan. Mit Karten, Plänen und über 100 teils farbigen Illustrationen von Frederick Catherwood. Die Preise für den Verkauf in andere Länder betragen: 50,40 Euro nach Österreich und der restlichen EU und 59,00 sFr in die Schweiz. |
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