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Balduin Möllhausen: Tagebuch einer Reise vom Mississippi nach den Küsten der Südsee.
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Richard Spruce: Aufzeichnungen eines Botanikers am Amazonas und in den Anden. (Herausgegeben von Alfred R. Wallace)
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Hermann von Pückler-Muskau:
3 Bände seiner »Großen Reise«

Fürst Pückler 1830

Rudolf Carl Slatin:
Feuer und Schwert im Sudan

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John L. Stephens:
Reiseerlebnisse in Centralamerika

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William Dampier:
Neue Reise um die Welt

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Rose de Freycinet:
Briefe von der Uranie

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Alfred Wallace:
Der Malayische Archipel

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John Lloyd Stephens: Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan.
Mit Karten, Plänen und über 100 teils farbigen Illustrationen von Frederick Catherwood.

»›Amerika, sagen die Geschichtsschreiber, ward von Wilden bevölkert: Aber Wilde errichteten nimmermehr diese Bauten, Wilde meisselten nimmermehr diese Steine aus.‹ Stephens’ Erkundungen der Maya-Ruinen im 19. Jahrhundert sind spannend, vergnüglich – und hinreißend schön neu editiert, mit Originalzeichnungen von Frederick Catherwood.« (Urs Willmann in der »Zeit« vom 26.2.2015, Beilage Archäologie)

Für den Herbst 2014 wurde (wieder einmal) der Baubeginn des Nicaragua-Kanals angekündigt, für uns Anlass genug, eine der wichtigsten historischen Reisebeschreibungen über Mittelamerika neu herauszugeben. Das Werk von John Lloyd Stephens deckt drei zentrale Bereiche aus dessen Geschichte ab:
– den politischen, denn zum Zeitpunkt der Reise hatte sich Mittelamerika bereits von seinem kolonialen Mutterland Spanien gelöst, die Machtverteilung zwischen den gesellschaftlichen Gruppen war aber noch umkämpft. Ebensowenig hatten sich die Staatengebilde endgültig herausgeformt, Bündnisse und Abspaltungen in schneller Folge ereigneten sich meist in revolutionärer, blutiger Form;
– den historischen, denn Stephens verfasste die erste vorurteilsfreie und nur an Fakten orientierte Würdigung der Maya-Kulturen und legte damit den Grundstein für die wissenschaftliche Erforschung der mesoamerikanischen Zivilisationen;
– den wirtschaftlichen, denn mit seiner Arbeit über den seit der Conquista erträumten Nicaragua-Kanal stellte Stephens die Vermessungsarbeiten des britischen Ingenieurs John Baily noch vor diesem selbst ausführlich vor.

John Lloyd Stephens (1805-1852) hatte sich schon als junger Jurist einen Namen als Autor von interessanten Reisebeschreibungen gemacht. Seine Reisen durch Europa, den Nahen Osten und Ägypten verarbeitete er in zwei erfolgreichen Büchern – und sie weckten sein lebenslanges Interesse an alten Kulturen. Sein Verstand und seine Kenntnis der ägyptischen Ruinen verliehen ihm die Sicherheit, die Zivilisation der Maya als völlig eigenständige Kultur zu identifizieren, unbeeinflusst von Völkern anderer Kontinente. Als Glücksfall erwies sich, dass er von US-Präsident Martin Van Buren den Auftrag erhalten hatte, den politischen Zustand der Zentralamerikanischen Föderation zu untersuchen, eines Staatenverbundes von fünf mittelamerikanischen Ländern, die in der Folge ihrer Loslösung vom spanischen Mutterland noch auf der Suche nach einem rechtlichen Rahmen waren. Dies verhalf ihm zu diplomatischem Status und vielen Kontakten. Auf seiner neun Monate währenden Reise durch die von Bürgerkriegen zerrissenen Länder fand er noch die Zeit, sich ausführlich dem Problem einer mittelamerikanischen Kanalverbindung zu widmen, dem feuchten Traum aller Wirtschaftsbosse seit Hernán Cortés.

In Rekordzeit veröffentlichte er seinen hier vorliegenden Bericht (der in den ersten sechs Monaten elf Auflagen erleben durfte) und brach mit seinem Freund, dem Briten Frederick Catherwood, binnen eines Jahres zu einer weiteren Reise nach Yucatán auf, bei der sie 44 alte Maya-Stätten besuchten. Danach verfasste er noch Studien zur Realisierung eines Kanals durch Mittelamerika und wirkte tatkräftig im Direktorium der ersten Bahnverbindung zwischen Atlantik und Pazifik (in Panama) mit. Mit 46 Jahren starb er in seiner Heimatstadt New York an der Malaria, die er sich bei seinen Mittelamerikaaufenthalten zugezogen hatte.

Sein Begleiter, der Londoner Architekt und Zeichner Frederick Catherwood (1799-1854), hatte ebenfalls bereits umfangreiche Erfahrungen bei der Untersuchung antiker Städte gesammelt, bevor er Stephens kennenlernte. Unabhängig voneinander hatten sie ähnliche Routen verfolgt und dieselben Stätten besucht, wobei Catherwood sich gründliche Kenntnisse über die detailgerechte Aufnahme der Ruinen erarbeitete. Er betrieb mehrere Panoramen, in denen seine Zeichnungen einen Rundumblick auf alte Städte ermöglichten. Nach ihrer zweiten Rückkehr aus Yucatán eröffnete er in New York eine Ausstellung mit seinen Zeichnungen und ihren mesoamerikanischen Funden, die 1842 einem dramatischen Brand zum Opfer fiel, wobei ein Großteil seines Lebenswerks vernichtet wurde. Er brachte noch eine prächtige farbige Ausgabe mit Lithographien heraus (in einer Auflage von nur 300 Exemplaren) und nahm in der Folge eine Vielzahl von Aufträgen als Architekt, Ingenieur und Zeichner in Großbritannien und auf dem amerikanischen Kontinent an – u.a. auch als fähiger Ingenieur der neuen Eisenbahn in Panama. In London gab er 1854 eine weitere Ausgabe der Incidents of Travel in Central America heraus, auf der Rückfahrt in die USA dann stieß sein Schiff mit einem anderen Dampfer zusammen und sank, Catherwood starb mitsamt seinen Mitpassagieren, während sich Kapitän und Mannschaft gerettet hatten.

Semilasso im Reisekleid

»Götterstatue (Stele S) in Copán.« Abbildung aus dem Buch von John L. Stephens »Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan«.

Reise durch Mittelamerika

Die Reise von John L. Stephens (und teilweise Frederick Catherwood) 1839/40 durch Mittelamerika. Karte aus dem Buch »Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan« von John L. Stephens.

Hier können Sie Probedateien herunterladen:
Buchumschlag
Titelei und Inhaltsverzeichnis
Leseprobe (»Ausflug nach La Antigua und dem Stillen Meere«)
Nachwort des Herausgebers
Karte der Reiseroute
Kurzrezension in der »Berliner Zeitung« (29. Nov. 2014)
Rezension in der »taz« (17. Jan. 2015)
Kurzrezension in der »Zeit« (Beilage Archäologie, 26. Febr. 2015)

Der Band enthält den vollständigen Inhalt der amerikanischen Erstausgabe von 1841 in der sehr guten deutschen Übersetzung von Eduard Hoepfner, die 1854 in Leipzig erschien. Die Abbildungen der amerikanischen Ausgabe wurden durch einige Zeichnungen ergänzt, die Frederick Catherwood zusätzlich in seine britische Edition von 1854 aufnahm. Einige weitere Illustrationen, auf die sich Stephens bezieht, konnten den Werken anderer Reisender entnommen werden; die farbigen Abbildungen schließlich entstammen Catherwoods Londoner Prachtausgabe »Views of Ancient Monuments«.

John Lloyd Stephens: Reiseerlebnisse in Centralamerika, Chiapas und Yucatan. Mit Karten, Plänen und über 100 teils farbigen Illustrationen von Frederick Catherwood.
13,5 x 20,5 cm, 968 Seiten, in Leinen gebunden, mit Schutzumschlag. Mit über 100 teilweise farbigen Abbildungen und 10 Karten. Berlin 2014, 2. Auflage 2020.
ISBN 978-3-941924-04-8, 49 Euro (Deutschland)

Die Preise für den Verkauf in andere Länder betragen: 50,40 Euro nach Österreich und der restlichen EU und 59,00 sFr in die Schweiz.

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