Programm
Rose de Freycinet: Briefe von der »Uranie«.
Der erste schriftliche Bericht einer Frau über ihre Reise um die Welt, geschrieben 1817 bis 1820. Deutsche Erstausgabe.
»Ein wunderschön gestaltetes Buch für Fernwehmütige und historisch Interessierte.« (Katharina Döbler im »Kulturradio« des RBB am 15.8.2011)
Nach der Schlacht bei Waterloo lag Frankreichs Nationalgefühl darnieder, nur noch auf wenigen Gebieten war es möglich, Reputation und alte Größe wiederzuerlangen. Eines davon war die Wissenschaft, und nur sie allein konnte auf den Weltmeeren mit der Duldung der siegreichen Engländer rechnen. Gerade zum richtigen Zeitpunkt kam also der Vorschlag des Fregattenkapitäns Louis de Freycinet zur Ausführung einer wissenschaftlichen Expedition rund um die Erde.
1814 hatte er die 15 Jahre jüngere Rose Marie Pinon geheiratet, und als die Forschungsreise 1817 genehmigt wurde, war das Paar nicht gewillt, die mehrjährige Trennung hinzunehmen: Rose de Freycinet begab sich am Abend vor der Abfahrt als Mann verkleidet an Bord der »Uranie«.
Rose de Freycinet (* als Rose Marie Pinon am 29. September 1794, † 7. Mai 1832) und ihr Mann Louis (* 7. August 1779, † 18. August 1842). Abbildungen aus dem Buch »Briefe von der ›Uranie‹« von Rose de Freycinet.
Zu Beginn ihrer Weltumsegelung war Rose de Freycinet 22 Jahre alt. Nicht ohne Klage erträgt sie während der folgenden drei Jahre Piraten und Eisberge, Stürme und Erdbeben, Bälle und Menüs, entflohene Sträflinge und Feuer an Bord – und schließlich den Schiffbruch, der die Besatzung zwei Monate lang auf den kargen Falkland-Inseln festhält. Doch ihr Leid äußert sie niemals laut – denn das hatte sie sich zu Beginn der Fahrt geschworen –, sondern nur in ihrem Journal, Briefen, in denen sie ihrer Freundin Caroline de Nanteuil vom Fortgang der Reise berichtet.
Rose de Freycinet ist nicht die erste Frau, die die Welt umrundete – aber sie ist die erste, von der auch ein schriftliches Zeugnis einer solchen Fahrt existiert. Die Briefe, die sie zwischen 1817 und 1820 schrieb, gewähren uns einen einzigartigen, historisch wichtigen und menschlich berührenden Einblick in die koloniale und maritime Welt zu Beginn des 19. Jahrhunderts – und sie zeigen uns die unvergleichlichen Erlebnisse, den Humor und die Kühnheit dieser jungen Frau.
Wenn man einige Augenzeugenberichte über die Weltreisen der Frühen Neuzeit verfolgt hat, bemerkt man jetzt bei Madame de Freycinet einen entscheidenden Unterschied: Ihre Sicht ist außergewöhnlich, weil sie keine amtliche Funktion an Bord hat. Und sie ist außergewöhnlich, weil sie eine Frau ist.
Die Briefe der Rose de Freycinet haben wir mit zahlreichen Hintergrundinformationen und etwa 150 Kurzbiographien der erwähnten Personen ergänzt. Das Buch erschien im Mai 2011 in deutscher Erstausgabe.
Das schön aufgemachte Hardcover-Buch mit vielen historischen Fußnoten, Karten und Abbildungen … ist ein historisches Schatzkästchen.« (Edith Kresta in der »taz« vom 4.6.2011)
Rose und Louis de Freycinet werden in Dili auf Timor empfangen. Aquarell von Jacques Arago, aus dem Buch »Briefe von der ›Uranie‹« von Rose de Freycinet. Das Motiv ist auch als kostenlose Postkarte beim Verlag erhältlich.
Das Lager der »Uranie« auf der Péron-Halbinsel im Westen von Australien. In der linken Bildhälfte der Destillierapparat, den Louis de Freycinet als einer der ersten Kapitäne bei einer Weltumsegelung mit sich führte, um das Trinkwasserproblem zu lösen. Er sitzt ganz rechts am Tisch, daneben in der Zeltöffnung seine Frau Rose, die dem Mulattenjungen aus Mauritius vorliest. Weil sich beide offiziell gar nicht an Bord befinden durften, wurde für den offiziellen Expeditionsbericht eine Fassung dieses Bildes ohne sie erstellt. Abbildung aus dem Buch »Briefe von der ›Uranie‹« von Rose de Freycinet.
Mit 10 Karten der Reiseroute rund um die Welt, aus dem Buch »Briefe von der ›Uranie‹« von Rose de Freycinet.
Hier können Sie Probekapitel und Rezensionen herunterladen:
Bibliografische Angaben und Preise:
Rose de Freycinet: Briefe von der »Uranie«. Der erste schriftliche Bericht einer Frau über ihre Reise um die Welt, geschrieben 1817 bis 1820.
13,5 x 20,5 cm, 384 Seiten, in Leinen gebunden, im Schuber. Berlin 2011.
Deutsche Erstausgabe. Mit 71 Abbildungen (davon 21 in Farbe, u.a. ein Panorama von Sydney aus dem Jahre 1819 im Format 53 x 20,5 cm), 10 Karten, vielen Hintergrundinformationen und 150 Kurzbiografien der erwähnten Personen.
ISBN 978-3-941924-01-7, Preis 29,00 Euro (Deutschland).
Die Preise für den Verkauf in andere Länder betragen: 29,90 Euro nach Österreich und in die restliche EU und 36,00 sFr in die Schweiz.