Stationen der Reise des Fürsten Pückler in den Provinzen des Osmanischen Reiches (mit heutigen Grenzen). Karten aus dem Buch »Die Rückkehr« von Hermann von Pückler-Muskau.
Hermann von Pückler-Muskau: Die Rückkehr.
Semilasso in der Levante.
»Es ist so verwunderlich wie erfreulich, dass Reisebücher, die vor fast 200 Jahren geschrieben wurden, heute noch so brillant klingen. Da er zudem von ›allem‹ schreibt und alles nur Denkbare klug miteinander verbindet, kann er als Vorläufer von Bruce Chatwin, Paul Theroux oder Ryszard Kapuscinski gelten, die man als Pioniere der literarischen Reportage bezeichnet.« (Martin Hein in der »Gartenpraxis«, Heft 1/2021)
Die ersten zwei Bände der Beschreibung der Großen Reise des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau sind 2018 bzw. 2013 bei uns erschienen (Vorletzter Weltgang und Semilasso in Afrika). Hier folgt der lange vergriffene Abschluss seiner sechsjährigen Reise rund um das Mittelmeer: Von Wad Madani am Blauen Nil (im heutigen Sudan – und nebenbei: so weit hinauf wie Pückler hatte anscheinend noch kein westlicher Forscher den Fluss bereist!) aus schiffert der Fürst den Nil hinab bis Alexandria. Unterwegs kauft der Fürst einige versklavte Schwarze frei – darunter die junge Abessinierin Machbuba –, kehrt ein letztes Mal beim ägyptischen Vizekönig Muhammad Ali Pascha ein und macht sich dann auf ins »Heilige Land« – das von drei Weltreligionen beanspruchte Palästina mit seinem ebenso umstrittenen Zentrum Jerusalem.
Mit seiner »Famiglia« aus Bediensteten, befreiten Sklaven und aufgelesenen Tieren geht es weiter durch den Libanon, wo er die britische Abenteurerin Hester Stanhope besucht, über Syrien und Zypern schließlich zur Westküste von Kleinasien. Hier wühlt er sich wieder einmal durch Ruinen, deren vieltausendjährige Geschichte er präzise und fachkundig für uns aufbereitet – was Machbuba mit dem Ausruf quittiert: »O caro, lasciate alfin rovine. Perchè? Andiamo pranzare.« (»O Lieber, lass endlich die Ruinen. Wozu? Gehen wir Mittag essen.«)
Die faszinierende Welt, die der Fürst in diesem Buch beschreibt, existiert heute nicht einmal ansatzweise mehr. Im »Heiligen Land« schwelt seit Jahrzehnten ein Konflikt zwischen dem 1948 gegründeten Israel und den in der Folge recht- oder heimatlos gewordenen arabischen Palästinensern. Internationale und innerstaatliche Konflikte verwüsten die einst blühende Region, und die Moderne bedeckt die zauberhafte Landschaft großflächig mit schadhaftem Beton.
Dieser Band ist der letzte der sechs Bücher, in denen Hermann von Pückler-Muskau seine »Große Reise« beschreibt, und endet kurz vor Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Beim Anblick der Stadt wirft er, nach sechs Jahren ununterbrochenen Reisens, seine »Feder in den Bosphorus« und schreibt kein weiteres Buch mehr.
Machbuba (um 1840). Das Motiv ist auch als kostenlose Postkarte beim Verlag erhältlich.
Hier können Sie Probekapitel und Buchbesprechungen herunterladen:
»Ein Gärtner auf Reisen« – ausführlicher und sehr sachkundiger Artikel von Martin Hein in der »Gartenpraxis«, Heft 1/2021 (kostenpflichtig)
Bibliografische Angaben und Preise:
Hermann von Pückler-Muskau: Die Rückkehr. Semilasso in der Levante.
13,5 x 20,5 cm, 800 Seiten, in Leinen gebunden, im Schutzumschlag. Böelschuby 2020.
Der Band enthält den vollständigen Umfang der Erstausgabe von 1846/48 (bestehend aus drei Textbänden), mit zwei Karten der Reiseroute, einem ausführlichen Register sowie zahlreichen Erläuterungen der historischen Hintergründe und Kurzbiographien der vom Autor erwähnten Personen.
ISBN 978-3-941924-08-6, Preis 49,00 Euro (Deutschland).
Die Preise für den Verkauf in andere Länder betragen: 50,40 Euro nach Österreich und in die restliche EU und 59,00 sFr in die Schweiz.